Ess(verhaltens)störungen


Gestörtes Essverhalten – disordered eating


Ein noch steuerbares, jedoch von der Norm abweichendes Essverhalten, bezeichnet man als gestörtes Essverhalten.
Für ca. 27% der weiblichen und 9% der männlichen Bevölkerung kann gelten:
  • Lebensmittel werden in „gesund“ und „ungesund“ eingeteilt
  • Essen ist kein Genuss mehr
  • auf innere Signale wie Appetit und Hunger wird kaum reagiert
  • Gedanken kreisen häufig um das Essen
  • der Mahlzeitenrhythmus ist weitgehend aufgehoben
  • Gewicht wird häufig kontrolliert
  • Berührungen werden vermieden
  • Körperwahrnehmung ist verzerrt
  • die Körperpflege wird ritualisiert oder vernachlässigt.
Essstörungen sind psychosomatische Krankheiten mit klinischer Relevanz, denen nicht selten eine sehr strenge Esskontrolle voraus geht.
Die Ursachen sind
  • biologischer
      – genetische Prädisposition
      – familiäre Psychopathologie
      – zerebraler Serotoninspiegel
  • psychopathologischer
      – gestörte familiäre Interaktionsmuster
      – belastende Lebensereignisse
      – Gewalt
  • und psychosozialer
      – Schlankheitsideal
      – weibliches Geschlecht
      – primäre soziale Bezugsgruppe
Natur.
Psychopathologische Faktoren äussern sich v.a. in Selbstwertproblemen und Selbsthass, Angst vor dem Erwachsenwerden und der Weiblichkeit, übersteigerten Leistungsansprüchen, Kontrollbedürfniss, mangelnder Gefühlsregulation und abhängigem Verhalten.
Adipositas ist keine Ess(verhaltens)störung, kann aber die Folge einer solchen sein.
Ess(verhaltens)störungen sind
In nachfolgenden Beiträgen, werde ich einzeln auf die Diagnosen, Ursachen, Folgeschäden und Therapiemöglichkeiten der einzelnen Ess(verhaltens)störungen eingehen, sowie auf die Ernährungsberatung bei Essstörungen und die Warnhinweise für anorektisches und bulimisches Verhalten.
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